Die Geschichte der Staatsanwaltschaft Bochum

1877


Das Gerichtsverfassungsgesetz regelt die Errichtung und die Zuständigkeit der Gerichte und Staatsanwaltschaften. Den Landgerichten, zu denen jeweils mehrere Amtsgerichte gehören, ist die Staatsanwaltschaft mit gleichem Einzugsgebiet zugeordnet.

04.03.1878


Ein preussisches Gesetz sieht Essen als Sitz eines Landgerichts und damit auch einer Staatsanwaltschaft vor. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf die Kreise Bochum Stadt und Bochum Land.

Dez. 1878


Errichtung einer Zweigstelle der Staatsanwaltschaft Essen in Bochum.

06.08.1880


Ein Gerichtsassessor der Staatsanwaltschaft Essen wird nach Bochum abgeordnet, um hier die Dienstgeschäfte eines Staatsanwalts zu führen. Ihm sind zwei Räume in dem Bochumer Amtsgericht am Wilhelmsplatz eingerichtet. Seiner Zuständigkeit unterfallen vor allem die beim Schöffengericht anzuklagenden Vergehenssachen aus dem Stadtkreis und dem Amt Bochum.
Mit der Errichtung einer Strafkammer in Bochum 1882 erhält die Bochumer Zweigstelle der Staatsanwaltschaft Essen einen weiteren Assesor zugewiesen.

03.04.1888


Ein preussisches Gesetz sieht die Einrichtung eines Landgerichts in Bochum vor, dessen Bezirk dem örtlichen Zuständigkeitsbereich der neu zu bildenden Staatsanwaltschaft Bochum entspricht. 

01.10.1892


Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes am 01.10.1892 nimmt die Staatsanwaltschaft Bochum ihre Dienstgeschäfte auf. Behördenleiter ist der "Erste Staatsanwalt". Ihm unterstehen zwei Staatsanwälte, ein Gerichtsassessor, zwei Sekretäre, zwei Assistenten und ein Kanzlist. Im Jahre 1911 arbeiten einschließlich des Behördenleiters acht Staatsanwälte in Bochum.

1914-1918


Erster Weltkrieg. Die meisten Angehörigen der Behörde sind zum Militärdienst einberufen. Der Dienstbetrieb wird notdürftig durch junge Hilfsbeamte bzw. Anwärter aufrechterhalten.

1920


Der Behördenleiter führt nun die Dienstbezeichnung "Oberstaatsanwalt". Ein "Erster Staatsanwalt" besetzt eine neugeschaffene Abteilungsvorsteherstelle. Die Mitarbeiterzahl im höheren Dienst wächst an.

1938


Außer dem Behördenleiter sind ein Erster Staatsanwalt, acht Staatsanwälte und vier Gerichtsassessoren im höheren Dienst tätig.

11.04.1945


Einstellung der Tätigkeiten bei den Gerichten und der Staatsanwaltschaft.

24.07.1945


Wiederaufnahme des staatsanwaltschaftlichen Dienstes mit von der britischen Militärregierung berufenen Staatsanwälten. Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1949 nimmt eine kontinuierliche Entwicklung ihren Anfang. Anfang der 50er Jahre werden Sonderdezernate eingerichtet, in denen Wirtschaftsstrafsachen, Bergunfälle, Rechtshilfesachen, Jugendstrafsachen, politische Strafsachen, Pressestrafsachen, Verkehrsstrafsachen und Verstöße gegen betäubungsmittelrechtliche Vorschriften bearbeitet werden.

1963


Einrichtung der Abteilung für Kapitalstrafsachen.

01.06.1968


Einrichtung der Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität (eine von vier Behörden des Landes Nordrhein-Westfalen   neben den Staatsanwaltschaften Düsseldorf, Köln und Bielefeld).

1970


Einrichtung einer ersten Sonderabteilung für die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität.

1973


Das Personal der Schwerpunktabteilung ist auf zehn Staatsanwälte und fünf Wirtschaftsreferenten angewachsen.

Nov. 1978


Einzug der Staatsanwaltschaft Bochum in das neue Justizgebäude am Westring.

1982


Einrichtung der Sonderabteilung für die Verfolgung von Straftaten gegen die Umwelt.

1987


Einrichtung des Sonderdezernats für Verfahren aus dem Bereich der Schwer- und der organisierten Kriminalität.

1989


Einrichtung des Sonderdezernats für Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.

Anfang 2000


Einrichtung einer Schwerpunktabteilung für Ermittlungsverfahren zur Bekämpfung der Korruption.

12.11.2012


Spatenstich für den Neubau des Justizzentrums.

03.11.2017


Umzug in das neue Justizzentrum Bochum

01.10.2020


Einrichtung der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für die Verfolgung der Organisierten Kriminalität und für Vermögensabschöpfung